Hunde, die als Junghund eine gute Muskulatur aufbauen, neigen später weniger zu Rücken- oder Beckenproblemen. Dies betrifft vor allem Hunde mit langem Rücken oder Hunderassen mit einer breiten Schulter bei schlankem Becken.
Dabei sollte das Training „immer“ spielerisch sein oder Trickelemente beinhalten. Aber der Reihe nach. Ganz wichtig: Wann man die einzelnen Elemente übt, ist individuell von Hund zu Hund und von Hunderasse zu Hunderasse verschieden!
So sollen kurzbeinige Rassen im Idealfall bis zu einem Alter von 12 Monaten weder auf Sofas hoch, noch runter springen. Kurzbeinige Rassen können zwei Stufen vom Haus in den Garten nehmen, „aber“ vom dritten Stock bis ins Erdgeschoss zu laufen oder steile Treppen zu nehmen, ist für den heranwachsenden Hund tabu!
Wenn Sie Ihren Junghund aus dem Auto springen lassen, solange er noch kein Jahr alt ist, können Sie leider Rücken- oder Beckenproblemen Vorschub leisten. Dies gilt allerdings nicht für große Hunderassen. Natürlich hebt man beispielsweise eine 6 Monate alte Deutsche Dogge nicht mehr in das Auto. Welpen von großen Hunderassen kann man mit 4 Monaten beibringen, die Vorderpfoten auf den Badewannenrand oder den Hintersitz usw. zu legen. Dann kann man einfach das Hinterteil mit den Beinen des Hundes hochheben und ihn hinein oder hinüber heben! Funktioniert und wurde Jahrzehnte vom Schreiber erprobt.
Zergel und Puller
Mit einem Zergel – also einem Seil – kann man den gesamte Rücken und die Beinmuskulatur stärken. Kaufen Sie Zergelspielzeug, das zur Größe des Hundes im jeweiligen Altersabschnitt passt.
Spielen fördert die Bindung. Ein Spielzeug, das nicht vom Besitzer bewegt wird, ist tot und interessiert den Hund wenig. Zudem lässt sich mit dem Zergel oder Puller das Kommando „Gib“ oder „Aus“ üben. Merke: Wie Sie das Kommando nennen, ist dem Hund egal. Wählen Sie also das Wort, das Ihnen besser gefällt. Es kann auch „Banane“ oder „Schokolade“ sein – das Kommando bedeutet einfach „Gib mir den Gegenstand, den du jetzt gerade in der Schnauze hast“!
Wichtig: Am Anfang führen Sie den Zergel einfach mit fließenden Bewegungen vor dem Hund hin und her. Bei einem Welpen sollten Sie den Zergel auf keinen Fall zu hoch halten! Der Zergel sollte sich auf Schulterhöhe des Hundes oder fast auf dem Boden bewegen. Nimmt der Hund den Zergel in die Schnauze, freuen Sie sich laut hörbar und fangen Sie an, den Zergel auch kurz loszulassen und wieder in die Hand zu nehmen. Damit der Hund den Zergel loslässt, kann man nun – zu Beginn mit dem Kommando und einem Leckerli in der Hand – den Zergel zu sich ziehen!
Gibt der Hund den Zergel, gibt es:
- Ein fröhliches „Ja!“
- Ein Leckerli und
- Spielen Sie sofort weiter!
Wichtig! Wenn der Hund das Spielzeug hergibt, darf das auf keinen Fall das Ende des Spieles sein, denn sonst wird der Hund das Spielzeug einfach nicht mehr in die Hand geben.
Wollen Sie das Spiel beim Junghund beenden, lassen Sie ihn mit dem Spielzeug in Ruhe. Also das Spiel einfach mit „Braver Hund“ oder „Kluger Hund“ beenden, aber das Spielzeug bleibt vorläufig beim Hund.
Spielen Sie nicht stundenlang – Machen Sie Spieleinheiten von 5 oder 10 Minuten, dafür morgens und abends. Beim Ziehen mit dem Zergel wird die gesamte Bein- und Rückenmuskulatur beim Hund verwendet. Dabei sollten Sie natürlich nicht zu fest ziehen, dem Alter des Hundes entsprechend. Und keine Sorge, beim Ziehen geht kein gesunder Zahn verloren und der Hund bekommt davon auch keine Zahnfehlstellung.
Während man schon mit dem Welpen leicht zergeln kann, ist der Puller das passende Spielzeug ab ca. fünf Monaten. Neben dem Ziehen können Sie hier auch Werfen als Spielvariante integrieren. Aber auch beim Puller gilt „Man hält keine heranwachsenden Hunde am Puller hoch“! Ja, es gibt die Spielvariante „Amstaff und am Puller hängend“ – wenn Sie das für sinnvoll halten. Aber bitte auf keinen Fall beim Hund im Wachstum machen! Etwas auf Höhe des Hundes zu zerren, birgt für den heranwachsenden Hund keine Verletzungsgefahr. Doch hochheben ist – wie auch hochspringen – etwas, das schon deutlich älteren Hunden vorbehalten bleiben sollte.
In zwei Wochen führen wir Sie etwas in Trickelemente ein, die vor allem für Hunde mit langem Rücken orthopädisch sinnvoll sind! Wer Wandern will, findet passende Hunderucksäcke für unterschiedliche Größen bei uns im Shop oder leiht sich einen Hunderucksack aus. Damit lässt sich der Hund bequem mitnehmen und schont ihn!
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